Eisrettung, wenn jede Sekunde zählt!

Die Eislaufsaison für den heurigen Winter neigt sich dem Ende zu, viele schöne Tage auf den Natureisflächen einiger Seen waren uns beschert. Ab jetzt ist die Sicherheit auf den Eisflächen, aufgrund der warmen Temperaturen, nicht mehr gegeben, weshalb diese wieder gesperrt werden mussten.

Dieser Zeitpunkt ist für die Rettungsorganisationen immer ein Warnsignal, denn zu gefährlichen Situationen, in denen Eisunfälle passieren, kommt es bekanntermaßen am Beginn und Ende der Eislaufsaison. Immer wieder kommt es aber auch zu Einsätzen, bei denen gesperrte Bereiche auf den freigegebenen Eisflächen ignoriert werden oder wenn Hunde, die bekanntermaßen keine Warn- und Hinweisschilde lesen können, die Eisfläche betreten und dabei einbrechen.

Ja, auch diese Situation kommt leider immer wieder vor: ein Hund bricht in der Eisdecke ein, die besorgten Besitzer versuchen den Hund zu retten, brechen dann zumeist selbst ein und sorgen daher für einen doppelten Rettungseinsatz.

Der Silbersee als perfekter Übungsort

Um das Wissen und die Fertigkeiten bei solchen Einsätzen auch unter realen Bedingungen beüben zu können, nutzten wir die Gelegenheit einer Eisrettungsübung am Silbersee. Die Übung wurde unter Einhaltung sämtlicher Sicherheitsmaßnahmen und unter der Aufsicht von erfahrenen Einsatztauchern durchgeführt.

!!! Achtung: Wir weisen explizit darauf hin, dass die Eisfläche am Silbersee nicht mehr freigegeben ist !!!

Theorie und Gerätekunde

Unter der Leitung des Tauchkommandanten und KLFV-Lehrtauchers BM Alexander Karlin wurden die Basics der Eiskunde, die Lageerkundung an der Einsatzstelle und die verschiedenen Möglichkeiten der Eisrettung vorerst im Trockenen als Theorievortrag unterrichtet. Das gelernte Basiswissen konnten die rund 25 Kameradinnen und Kameraden dann in der Praxis umsetzen und so ihr Ausbildungslevel auf diesem Gebiet erweitern.

Die praktische Ausbildung

Ausgehend von herkömmlichen Rettungsgeräten wie Rettungsleine, Rettungsring aber auch einer Menschenkette, was übrigens auch für jeden Ersthelfer machbar und möglich ist, wurden dann weitere feuerwehrspezifische Gerätschaften (Steckleiterteile) zur Rettung der im Eis eingebrochenen Person ausprobiert und eingesetzt.

Auch unser Combi- Eisretter, ein kleiner kompakter Auftriebskörper, der am Eis geschoben, aber auch als Schwimmkörper zur rettenden Person ins Wasser gelassen werden kann, kam zum Einsatz. Dieser Eisretter ist von einer Person leicht zu bedienen und wurde als sehr effektives Einsatzmittel in der Vergangenheit schon mehrfach bei Menschenrettungen eingesetzt.

Das Üben einer Eisrettung unter realen Voraussetzungen ist für die Einsatzkräfte ebenso wichtig und essentiell, wie das Wissen über Erste-Hilfe-Maßnahmen, das Verhalten von ertrinkenden Personen in Paniksituationen und über die Gefahren, denen die Rettungskräfte bei der Rettung selbst ausgesetzt sind.

Wir als Feuerwehr konnten ein positives und lehrreiches Resümee zur heutigen Übung ziehen! Bleibt nur zu hoffen, dass es in der heurigen Saison zu keinem Einsatz dieser Art kommt.

Daher der eindringliche Appell:

- BITTE bleiben Sie vernünftig und betreten Sie keine gesperrten Eisflächen.

- Begeben Sie sich nicht selbst in Gefahr, denn Sie gefährden dabei nicht nur ihr Leben, sondern auch das der Retter!

Sollten Sie einer eingebrochenen Person zu Hilfe kommen: 

• Bleiben Sie ruhig
• Rufen Sie um Hilfe und bewältigen sie die Situation gemeinsam mit mehreren Personen
• Setzen Sie den Notruf ab 
  • Feuerwehr – 122;
  • Rettung – 144;
  • Wasserrettung - 130
• Versuchen Sie, der ertrinkenden Person einen Schwimmkörper zuzuwerfen
• Begeben Sie sich nicht selbst in Gefahr!!!!