Von 24. bis 26. März begaben sich drei unserer Gruppenkommandaten auf den Erzberg, um dort an einem Einsatztraining teilzunehmen. Am dortigen „Zentrum am Berg“ der Montanuniversität Leoben gibt es ein neu errichtetes ÖBFV-Kompetenzzentrum für Einsätze in Tunnelanlagen. Die Anlage verfügt über mehrere Tunnelröhren, die jeweils weit über 500 m lang sind, eine große gasbefeuerte Brandsimulationsanlage und eine Möglichkeit zur Verrauchung der gesamten Röhre. Die Dimensionen des gesamten Areals spiegeln exakt die realen Ausmaße eines echten Tunnels wider, somit können Einsätze absolut realitätsnah beübt werden.
Ein solches Einsatztraining für Einsatze auf Straßentunneln galt es auch für unsere drei Kameraden zu absolvieren. Insgesamt 14 Feuerwehrmänner aus ganz Österreich, betreut von 4 Trainern, übten auf höchstem Niveau und festigten bzw. optimierten so ihr vorhandenes Wissen. Durch das breite Spektrum an Teilnehmern kam es auch immer wieder zu einem regen Erfahrungsaustausch, um auch gegenseitig voneinander lernen zu können.
Nach der Ankunft, und beeindruckt von der auf über 1.000 m Höhe gelegenen Anlage, galt es nach einer kurzen Einweisung bereits die ersten beiden Übungen zu bewältigen. Jede der insgesamt 10 Übungen stand unter einem besonderen Augenmerk, um die Teilnehmer bestmöglich auf den realen Einsatz vorzubereiten. Immer wieder wurden Abläufe und Handgriffe wiederholt, um im Ernstfall wertvolle Zeit zu sparen. Ein Training unter solchen Bedingungen zeigt auch auf, wie wichtig gezielte Trainings, Übungen und standardisierte Einsatzmaßnahmen sind. Für die Kameraden waren es äußerst lehrreiche, aber auch körperlich sehr fordernde Tage.
Brände in Tunnelanlagen stellen eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte dar.
Internationale Standards folgen dem Ziel „Löschen um zu Retten“: somit gliedert sich der Ablauf bei einem solchen Ereignis in die Bereiche Erkunden, Löschen sowie Suchen und Retten.
Ein besonderer Dank gilt auch der Firma Leader-Photonics für die zur Verfügungsstellung von drei Wärmebildkameras für die Dauer der Ausbildung. Die Kameras haben wertvolle Dienste geleistet und sind als Teil der Ausrüstung für den Tunneleinsatz unumgänglich.
Unsere Kameraden sind mit viel Wissen und voller Spannung auf die drei Tage nach Erzberg gereist und sind überraschenderweise mit überwältigenden Eindrücken, gefestigten Grundwissen und viel Praxiserfahrung nach Hause gekommen. Mit ihnen als Multiplikatoren wird die Tunnelausbildung in der Feuerwehr neue, standardisierte Wege einschlagen können.
