Durch den Hauptbahnhof Villach als bedeutenden Verkehrsknotenpunkt in Kärnten fahren täglich zig Personen- und Güterzüge. Die Einsätze der letzten Jahre haben uns als Hauptfeuerwache Villach leider auch eindrucksvoll gezeigt, dass auch auf der Bahn, nichts unmöglich ist. Um auf einen möglichen Gefahrstoffaustritt auch auf der Schiene bestens vorbereitet und gerüstet zu sein, wurde eine großangelegte Übung gemeinsam mit der BTF Infineon und der FF Wernberg am Gelände der ÖBB abgehalten.
Unter der Einsatzleitung der Hauptfeuerwache Villach durch BM Martin Tapeiner wurden bei dieser Übung step by step alle Bereiche im Gefahrstoffeinsatz „hochgefahren“. Sehr wertvolle Unterstützung leistete bei der Erkundung unsere Einsatzdrohne. Diese konnte in kürzester Zeit den Gefahrstoff erkennen, verunfallte Personen im Gefahrenbereich lokalisieren und das Schadensausmaß sowie die Austrittsstelle in Liveaufnahmen an den Einsatzleiter übermitteln. Aufgrund der eindeutig lokalisierten Lage wurden die weiteren Maßnahmen eingeleitet.
Bei dieser Übung wurde auch die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr-Leitstelle Villach, dem Notfallkoordinator der ÖBB sowie dem Einsatzleiter Feuerwehr und Einsatzleiter ÖBB beübt, der uns bei dieser Übung ebenfalls zur Verfügung gestanden ist.
Menschenrettung und Ausbreitung verhindern
Der erste Atemschutztrupp der FF Wernberg wurde unmittelbar und unter dem notwendigen Eigenschutz in den Gefahrenbereich beordert, um die Menschenrettung durchzuführen. Parallel dazu wurde ein weiterer ATS-Trupp ausgerüstet mit Splash-Schutzanzügen entsendet, um Auffangwannen zu installieren, ein Austreten in die Kanalisation zu stoppen und die ersten Informationen der Drohne zu bestätigen.
Abdichten und Umpumpen
Im Hintergrund war eine Vielzahl an Einsatzkräften damit beschäftigt, die Infrastruktur aufzubauen, einen Dekoplatz zu errichten sowie die unterstützenden Maßnahmen für die CSA-Träger sicherzustellen.
Nachdem die Erstmaßnahmen sowie die Menschenrettung von insgesamt drei Personen beendet worden waren, wurde der erste CSA-Trupp zum havarierten Kesselwaggon entsendet, um Abdichtmaßnahmen durchzuführen. Er wurde in weiterer Folge von einem zweiten CSA-Trupp unterstützt, der bereits alle Maßnahmen und Gerätschaften für ein Umpumpen des Mediums in die Gefahrenzone transportiert hatte.
Gemeinsam gelang es den beiden CSA-Trupps, deren Einsatz die anspruchsvollste Tätigkeit des gesamten Übungsgeschehens war, den Austritt zu reduzieren und in weiterer Folge die Umpumpmaßnahmen einzuleiten.
Nach dem gestaffelten Rückzug der beiden Trupps wurden diese an der Dekostraße gereinigt, welche von der BTF Infineon aufgebaut und betrieben wurde.
Für die eingesetzten Einsatzkräfte war diese sehr anspruchsvolle und gelungene Übung äußerst wertvoll und gespickt mit wichtigen neuen Erkenntnissen. In diesem Zusammenhang dürfen wir uns als Hauptfeuerwache Villach nochmals bei dem ÖBB-Sicherheitsbeauftragten Hannes Schoitsch sowie bei Daniel Brüggler-Belohuby der FF Wernberg bedanken, die uns diese besondere und nicht alltägliche Gelegenheit ermöglicht haben. Auch die tolle Zusammenarbeit der Feuerwehren Wernberg und BTF Infineon und des ÖBB Einsatzleiters (insgesamt 52 Personen) war maßgeblich dafür verantwortlich, dass dieses Übungsszenario sehr gelungen abgearbeitet wurde.